Projektwochen zu nachhaltiger Ernährung für Kinder – dank 50.000€ Nachlassmittel

Das KiKoMo durfte sich über eine ganz besondere Unterstützung freuen! Für die Jahre 2024 und 2025 wurden uns von der Stadt Karlsruhe insgesamt 50.000 Euro an Nachlassmitteln der Eheleute Morlock zur Verfügung gestellt – jeweils 25.000 Euro pro Jahr. Und damit haben wir Projekte für weit über 1.000 Kinder umsetzen können! Hier ein Zwischenbericht:

Mit diesen Mitteln konnten wir gezielt Projekte für Kinder und Familien in verschiedenen Karlsruher Stadtteilen realisieren – direkt vor Ort, nah am Alltag, mitten im Leben. Und immer in Abstimmung mit dem Kinderbüro der Stadt Karlsruhe als wichtigem Partner für die Einbeziehung der Akteure vor Ort.

Im Mittelpunkt steht dabei immer unser Ziel: Kindern Erfahrungsräume zu bieten, in denen sie Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung ganz praktisch erleben. Nicht als trockene Theorie, sondern mit allen Sinnen – durch eigenes Tun, mit Freude und im Austausch mit anderen.

Die Projekte wurden durch das Kinderbüro sorgfältig ausgewählt und helfen dabei, ein starkes Netzwerk zur Prävention von Kinderarmut in Karlsruhe aufzubauen.

Was wir 2024 schon umsetzen konnten:

1) Projektwoche im Familienzentrum Mühlburg

In Mühlburg durften wir sowohl Schulanfänger:innen aus Kitas als auch Schüler:innen der Hardtschule bei uns im KiKoMo willkommen heißen.
Die Kita-Kinder haben mit großer Begeisterung unsere Vollkornbrötchen gebacken. Für viele war es das erste Mal, selbst Teig zu kneten und zu formen, deswegen war der Stolz über das fertige Ergebnis entsprechend groß.
Die Schüler:innen der Hardtschule haben sich an unsere Apfelpfannkuchen gewagt. Neben dem Kochen gab es viele Gespräche: Warum verwenden wir eigentlich Vollkornmehl? Welche Alternativen gibt es zur Kuhmilch – und warum?
Am Ende war allen klar: Nachhaltiges Essen kann richtig lecker sein. Und gemeinsam kochen macht doppelt Spaß!


2) Projektwoche in Durlach-Aue

Auch in Durlach-Aue wurde fleißig gekocht. An verschiedenen Tagen kamen Schüler:innen der Oberwaldschule und Kinder aus der Kita St. Johannes zu uns.
Die Kinder haben entweder Apfelpfannkuchen oder Vollkornbrötchen zubereitet – je nach Alter und Gruppe. Manche hatten schon Erfahrung in der Küche, aber andere waren völlig neu dabei. Doch egal wie – die Freude war bei allen groß.
Viele Kinder entdeckten, dass gesunde Ernährung nicht kompliziert sein muss. Und dass man viel bewirken kann, wenn man bewusster mit Lebensmitteln umgeht.

3) Projektwoche an der Pestalozzischule

An mehreren Tagen durften wir Kinder aus ganz unterschiedlichen Einrichtungen begrüßen – unter anderem aus der Kita Ellmendinger Straße, der Pestalozzischule und der Kita Raiherwiesenstraße.
Die Gruppen waren bunt gemischt, je nach Tag. Und so gab es immer wieder neue Dynamiken, neue Fragen, neue Lieblingsgerichte. So kam aus der Gruppe der AWO 2te Chance ein Team zu uns. Oder unsere Gäste kamen über das Eltern-Kind-Programmen zur Sprachförderung zu uns.
Gemeinsam wurden Zutaten vorbereitet, Teige gerührt, gebraten und probiert. Die Kinder waren voller Energie und Offenheit – und viele wollten am liebsten gleich zu Hause weiterkochen. Und auch mit den Eltern kamen wir dabei ganz unkompliziert ins Gespräch.

4) Projektwoche im Waldstadt-Quartier

Im Lauf der Woche waren Kinder aus mehreren Einrichtungen bei uns zu Besuch: zum Beispiel aus der Kita St. Hedwig, der Kita St. Albert, der Kita Schnatterburg, der Kita Emmaus und dem Kinder- und Jugendhaus Waldstadt.
Jede Gruppe brachte ihren eigenen Rhythmus und ihre eigene Stimmung mit.
Gekocht wurde im KiKoMo, bei Sonnenschein. Die Kinder kneteten Teig, verzierten ihre Brötchen mit Körnern und genossen das selbstgemachte Essen draußen in der Gruppe.
Es war schön zu sehen, wie schnell die Kinder Verantwortung übernahmen. Und wie viel Freude es ihnen bereitete, aktiv mitzugestalten. Und so ein Ausflug zum KiKoMo war ein großes Highlight im Wochenprogramm.

5) Camp der 1000 Möglichkeiten

Zwei Wochen lang waren wir Teil dieses besonderen Sommerferien-Angebots. Unterschiedlichste Kinder besuchten uns – aus verschiedenen Stadtteilen, Altersgruppen und Kontexten. Sie hatten jeden Tag die Qual der Wahl zwischen ganz vielen Angeboten: Das „Camp der 1 000 Möglichkeiten“ ist ein Aushängeschild des Ferienprogramms des Stadtjugendausschusses e. V. Mit wöchentlich 200 Teilnehmenden bietet es Kindern eine einmalige Gelegenheit, sich auszuprobieren und neu zu erfinden. Die Vielfalt der Angebote ist beeindruckend: Ob sie im Chill-Bereich das beliebte Spiel Werwolf spielen, ihre Fahrräder verkehrssicher machen, Lautsprecher bauen, kreativ filzen, batiken oder T-Shirts bedrucken – für jeden ist etwas dabei. Und viele haben sich für die Workshops im KiKoMo entschieden:
Gemeinsam haben wir viele kulinarische Highlights erlebt: Vollkornbrötchen mit selbstgemachtem Aufstrich, Wraps, Bratlinge, herzhafte Waffeln mit Karotte und Zucchini und als besonderes Extra eine vegane Eiscreme, ganz ohne Zucker, aber voller Geschmack.
Die Kinder waren neugierig, haben ausprobiert, gefragt und erzählt. Es wurde gelacht, gelernt und natürlich gemeinsam gegessen. Wir lieben diese Ferienprogramme, in den wir nochmal ganz anders auf die Kids eingehen können und viele Aha-Erlebnisse und Genussmomente vermitteln können.


6) „Gesunder Start ins Schuljahr“ an der Pestalozzischule

Mit den 5. und 6. Klassen der Pestalozzischule haben wir das neue Schuljahr besonders lecker begonnen. Es gab Pizza und unsere beliebten Vollkornbrötchen mit Kräuterquark.
Nebenbei wurde viel gesprochen: Wie kann ein Frühstück aussehen, das gesund ist und trotzdem satt macht? Warum lohnt es sich, selbst zu kochen – auch wenn’s mal schnell gehen muss?
Viele Kinder waren überrascht, wie einfach und lecker frische Zutaten sein können und wie gut es sich anfühlt, wenn man sein Essen selbst gemacht hat.


Und was ist 2025 bisher passiert?

1) Projektwoche im Familienzentrum Mühlburg

Zum Jahresanfang drehte sich alles um den Übergang von der Kita in die Schule. Die Schulanfänger:innen aus umliegenden Kitas waren zu Gast bei uns.
Gekocht wurden Vollkornbrötchen mit Quark und Pizza – und nebenbei geübt, was es heißt, als Team zu arbeiten. Wer misst ab? Wie wird der Teig geformt? Wer rührt?
Die Kinder waren mit vollem Einsatz dabei. Und am Ende des Tages waren nicht nur die Brötchen gelungen, sondern auch das Gefühl, gemeinsam etwas geschafft zu haben.


2) Zweiwöchiges Projekt an der Hans-Thoma-Schule

Mit den Klassen 1 bis 4 haben wir über zwei Wochen hinweg gekocht, gebacken, geschnippelt und geredet. Natürlich gab’s auch hier unsere Klassiker: Apfelpfannkuchen!
Doch es ging um mehr: Woher kommt unser Essen? Was heißt „regional“? Und warum ist es wichtig, nicht mehr zu kaufen, als wir wirklich brauchen?
Die Kinder waren voller Ideen. Viele haben erzählt, was sie zu Hause mögen, was sie vielleicht verändern wollen. Es war ein intensiver Austausch – mit vielen Aha-Momenten.

3) 18. Kinderrechtefest beim Tollhaus

Im Frühling stand ein echtes Highlight an: das 18. Kinderrechtefest für Familien mit Kindern von 3 bis 10 Jahren.
Es gab unsere leckeren Kräuterpfannkuchen!
Der Teig wurde an verschiedenen Stationen hergestellt und zuletzt über insgesamt drei Feuerschale ausgebacken. Danach hieß es nur noch: genießen!
Die Stimmung war fröhlich, auch wenn das Wetter nicht besonders mitspielte und viele Familien nutzten die Gelegenheit, mal wieder ganz bewusst Zeit miteinander zu verbringen. Für uns war es ein besonders schöner Tag voller Begegnungen und Freude.


4) Projektwoche in Durlach-Aue mit Eltern-Kind-Teams

Diese Woche war besonders, denn neben Kita-Kindern waren auch Eltern-Kind-Teams eingeladen, bei uns zu kochen.
Im Lauf der Woche entstanden tolle Gerichte: Pizza, Burger, Vollkornbrötchen, Mini-Bananenküchlein – alles selbst gemacht, Schritt für Schritt.
Viele Familien sagten, wie gut es tat, mal wirklich gemeinsam zu kochen. Ohne Stress, ohne Eile – dafür mit viel Austausch und Spaß. Für manche Kinder war es das erste Mal, dass Mama oder Papa beim Kochen nicht alles vorgemacht haben. Und genau das hat diesen Tagen ihren besonderen Charakter verliehen.


Was wir weiter für 2025 geplant haben

Auch für den Rest des Jahres sind bereits Projekte in Planung, die durch den Rest der zweiten 25.000 € der Nachlassmittel finanziert werden sollen:

5) Geplante Projektwoche in Oberreut mit Kita-Schulanfänger*innen

In Oberreut wollen wir an die positiven Erfahrungen aus Mühlburg und Durlach-Aue anknüpfen.

6) Camp der 1000 Möglichkeiten – Sommerferienprojekt für Kinder von 6 bis 12 Jahren

Ein ganz besonderes Highlight erwartet uns in den Sommerferien 2025: Das „Camp der 1000 Möglichkeiten“. Dort sind wir wieder 2 Wochen im Otto-Dullenkopf-Park und bieten den Kindern verschiedene Rezeptmöglichkeiten.

Warum sind diese Mittel so wichtig?

Die Nachlassmittel ermöglichen es uns, genau hier anzusetzen: niedrigschwellig, inklusiv und quartiersbezogen.
Durch die Förderung können wir nicht nur Materialien und Honorarkräfte finanzieren, sondern auch intensive Vor- und Nachbereitung, frische und regionale Lebensmittel. So können wir den Kindern leckeres, gesundes Essen und ein Verständnis für Nachhaltigkeit und unsere Umwelt näherbringen.

Dank der großzügigen Unterstützung durch die Nachlassmittel konnten wir im KiKoMo inzwischen 1.192 Kinder willkommen heißen und ihnen durch unsere Bildungs- und Kochprojekte wertvolle Erfahrungen rund um Ernährung, Nachhaltigkeit und Gemeinschaft ermöglichen.

Ein herzliches Dankeschön!

Wir bedanken uns von Herzen bei der Stadt Karlsruhe für die großzügige Unterstützung und das Vertrauen in unsere Arbeit. Und wir hoffen auf weitere Nachlassgeber, die die Idee des KiKoMo unterstützen und damit nachhaltige Wirkung erzielen können.
Dank dieser Förderung können wir Kindern in Karlsruhe neue Räume eröffnen – zum Entdecken, Mitmachen und Wachsen.
Gemeinsam schaffen wir Orte, an denen Kinder nicht nur ihre Rechte kennenlernen, sondern auch erleben, wie wichtig Nachhaltigkeit, Umweltschutz und ein bewusster Umgang mit Ressourcen sind.
Mit jedem Projekt gestalten wir eine Stadt, in der Kinderrechte gelebt, Umweltbewusstsein gefördert und Zukunft mitgestaltet wird. Und Kinder gesund aufwachsen können. Eine echte Investition in unsere Zukunft!

Danke, dass wir das gemeinsam möglich machen dürfen. Und wir hoffen, dass wir auch im nächsten Jahr an unserer Vision weiterarbeiten können.

Euer KiKoMo